Primitive Reflexe, die das basale Überleben des Säuglings (z.B. Lageveränderung bei Verlegung der Luftwege) garantieren, müssen entsprechend definierter Zeitpläne unterdrückt werden, um
motorischen Wahlreaktionen wie Krabbeln und Laufen Platz zu machen. Die Unterdrückung (oder Integration) erfolgt durch höhere Zentren im Gehirn, speziell die sogenannten präfrontalen
Regelkreise.
Man muss bei dieser Betrachtung klar unterscheiden zwischen funktionellen Störungen, die zu minimalen Defiziten führen wie grob- oder feinmotorische Entwicklungsverzögerungen, Lernstörungen und
Verhaltensstörungen und solchen die auf zerebralen Störungen beruhen, die in ihrer vollen Ausprägung als Zerebralparesen bezeichnet werden.
Sally Goddard (Goddard 2003) ist die Autorin, die wohl am meisten die Modelle zum funktionellen Persistieren primitiver Reflexe geprägt hat. McPhillips et al., führten den Nachweis der Bedeutung der
Integration dieser Reflexe bei Lernstörungen im renommierten Lancet (McPhillips et al 2000).
Die Applied Kinesiology liefert hervorragende Werkzeuge zur Diagnostik dieser Persistierenden Primitiven Reflexe (PPR). Dr. Garten aus München hat hierzu ein eigenes Protokoll entwickelt, das
sich zunehmend im gesamten deutschsprachigen Raum bewährt. Auch ich arbeite in meiner Praxis nach diesem Protokoll.
Die Behandlung besteht aus einer Kombination von osteopathischen Behandlungstechniken, Akupunktur und manueller Behandlung.
Therapeutisch kann bei den funktionellen Störungen zuweilen nach einer einzigen Behandlung eine deutliche Veränderung beispielsweise des Verhaltens und der Aufmerksamkeit eines Kindes beobachtet
werden.
Vegetative Reaktionen bei Angst- und Panikstörungen wie auch Schlafstörungen können auch bei Erwachsenen durch die diese Korrekturen verbessert werden.